Heute erreichte mich eine E-Mail eines Zuschauers der Sendung Live nach 9, in der ich als Interviewpartner zugeschaltet war. Ein kreativer Zuschauer, wie sich herausstellte – der den Kampf zweier Möwen als Inspiration zu einem Gedicht nutzte:
Unverträglich
Auf einer Insel – bei Ebbe – am Nordseestrand
eine hungrige Möwe ein Krebstier fand.
Sie bepickte mit dem Schnabel den Leckerbissen
und hat dem Krebs ein Bein ausgerissen!
Als eine andere Möwe dies Schauspiel sah,
da kam sie auch dem Krebstier sehr nah.
So stritten sich beide stets ununterbrochen,
– da hat der Krebs sich im Sande verkrochen.–
Im Sand, den die Flut zuvor weich gespült,
hat sich der Krebs recht wohl gefühlt.
„Fünf Beine“ dachte das kleine Krebstier,
„genügen, denn andre die haben nur vier.
Die stolze Möwe, diese feine,
die hat, wie man sieht wohl auch nur zwei Beine!“
Die beiden Möwen, die den Tatort verlassen,
konnten das Dilemma noch gar nicht recht fassen.
Wenn Zwei sich streiten, dann freut sich der Dritte,
drum lernt was daraus und vertragt euch bitte.
Heinz Ludwig Wüst
Weitere Gedichte, Anekdoten und Geschichten: www.henry.dipago.de