Freizeitstress

Seit Wochen erreicht mich immer wieder die gleiche Frage aus meinem Bekanntenkreis, aber auch von Norderneyfans bei Instagram: Ist es aktuell nicht total langweilig auf der Insel?

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Langeweile? Fehlanzeige, seit ich täglich Peppa um die Insel ziehe.

Dabei gab es in den vergangenen Wochen hier die gleichen Beschäftigungsmöglichkeiten wie an allen anderen Orten: Spaziergänge, Essen, Sport, Netflix, Haushalt. Ein klein bisschen aufregender dürfte es hier vielleicht sogar gewesen sein: Strandspaziergänge auf Norderney finde ich nach wie vor spannender als Feldwegspaziergänge daheim und: Wer 3x täglich Sand in die Wohnung trägt, hat auch entsprechend mehr im Haushalt zu tun.

Wenn ich auf mein Handy schaue, dann werden mir folgende Zahlen angezeigt: 247 und 118. Zweihundertsiebenundvierzig Tage bin ich schon auf der Insel, einhundertachtzehn habe ich nur noch vor mir – keine vier Monate mehr.
Auch wenn dieses Jahr alle Großveranstaltungen wie White Sands, Filmfestival, Summertime etc für mich ausfallen werden: Ich habe noch ziemlich viel vor und frage mich jetzt schon, wie ich das alles schaffen – und dann auch noch so etwas wie Zukunftsplanung betreiben soll. Wenn man eine gute Zeit hat und viel Schönes genießt, dann fällt es schwer, sich damit zu beschäftigen, welcher „richtige“ Job ab dem Herbst ausgeübt werden soll.

Bis ich die Insel verlasse stehen noch einige Besuche von Freunden und Familie an, außerdem will ich am liebsten Kitesurfen, Windsurfen und Wingfoilen lernen, einen der Ausflüge zu den Nachbarinseln machen, ich überlege, mir ein StandUp-Paddleboard zu kaufen und habe gerade wieder begonnen, Tennis zu spielen.  Ich will einmal bei Sonnenuntergang am Strand entlangreiten, eine Bootstour machen, endlich einmal auf den Leuchtturm gehen (der seit meiner Ankunft geschlossen ist), am liebsten auch einmal Norderney aus der Luft sehen und eigentlich stehen auch noch ziemlich viele Restaurants auf meiner „To-Eat-Liste“. Im September, also zu Beginn meines Inselbloggerjahres, dachte ich noch, dass ich alles, was es auf der Insel zu tun gibt im Nu abgehakt haben werde – und dann den Rest des Jahres wenig zu tun haben würde. Jetzt sehe ich etwas die Zeit davonrennen und merke: Die Möglichkeiten, sich seine Zeit auf Norderney zu vertreiben, sind mit Sicherheit nicht unbegrenzt – aber doch nicht direkt überschaubar.

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Auch die Surfschule hat endlich wieder geöffnet!

Ich leide aktuell also etwas unter dem Luxusproblem Freizeitstress – und ganz nebenbei geht es es aktuell wieder ordentlich los auf der Insel. Straßen und Strände füllen sich, Restaurants und Cafés haben wieder geöffnet, es ist wieder Leben auf Norderney! Die immer wiederkehrende Frage kann ich also in jeglicher Hinsicht verneinen: Nein, langweilig ist es auf Norderney nicht.

3 Gedanken zu “Freizeitstress

  1. Hallo, bin tief beeindruckt vom norderney-blog. so viele interessante details: standup-board oder ähnliches. frage mich ernsthaft, was solche infos sollen. schade um die schöne insel.

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