Up Weddersehen!

Nicht ganz 365 Tage war ich auf Norderney – meinen Umzug nach Köln habe ich zwei Tage nach vorne gezogen und hin und wieder besuchte ich meine Heimat. Dennoch: Das Inselblogger-Jahr habe ich weitestgehend oben im Norden, auf eurer Lieblingsinsel verbracht.

Das Jahr ist dahingerast – und hat sich gleichzeitig gezogen. Und war in vielerlei Hinsicht ganz anders als erwartet. War es zu Beginn weniger langweilig, als mir Freunde prognostiziert hatten, wurde der Sommer deutlich ruhiger, als es in anderen Jahren üblich ist.

Selten hat ein Wohnort so viele – und so kontroverse Emotionen in mir hervorgerufen wie Norderney. Noch nie habe ich einen Ort so geliebt und gehasst wie die ostfriesische Insel. Vielleicht einfach, weil ich durch mein geringes Arbeitspensum viel Zeit hatte für Gefühle, oder eben, weil das Leben hier oft so ganz anders ist, als an anderen Orten.
An manchen Tagen habe ich mein Herz an Norderney verloren – an die Sonne, das Meer, den Strand, gute Freunde und Zeit mit Peppa. An das Miteinander und das dörfliche Jeder-kennt-Jeden, an den leckeren Kaffee mit Ausblick, an die guten Gespräche bei Wein im Strandkorb. Und an anderen Tagen? Da nervte mich das Grau in Grau, das 80% aller möglichen Aktivitäten ausscheiden lässt, die ewigen Warteschlangen im Supermarkt und Restaurants, die Leere im Winter und die zu vollen Straßen im Sommer. Dann bereute ich meine zuvor verfassten Liebeserklärungen und frage mich, was ich kürzlich noch so toll fand, an diesem kleinen Sandhaufen: Dann verachtete ich, dass ein Jeder-kennt-Jeden schnell zu Jeder-Weiß-Alles-Über-Jeden werden kann und Nicht-Gönnen-Können, Spießigkeit und Almantum die Oberhand gewinnen.
Gegen schlechtes Wetter (das es hier angeblich nicht geben soll) halfen gute Freunde und Heißgetränke, gegen anstrengende Spießigkeit Gleichgesinnte und Humor. So oft ich mich auch über die Eigenheiten der Insel und der Menschen darauf ärgerte: Am Ende des Jahres kann ich sagen, dass die Momente des Glücks und die schönen Tage ganz eindeutig überwiegt haben.

Was nehme ich aus dem Jahr mit?
Ein klein bisschen lebensunfähig hat es mich gemacht, das Jahr auf Norderney. Lärm, S-Bahnen, allgemein Straßenverkehr und Anhäufungen von Menschen – das alles schien ich bei meinem letzten Besuch in Köln nicht mehr gewohnt zu sein. Auch an die kurzen Wege auf der Insel habe ich mich allzu schnell gewöhnt. In der Stadt werde ich erst wieder lernen müssen, dass es nicht ausreicht, fünf Minuten vor einer Verabredung das Haus zu verlassen. Und dass 10 gefahrene Radkilometer, die einen hier bis ans Inselende führen, in der Stadt nicht für besonders viel Veränderung sorgen.
An positiven Aspekten nehme ich einiges mit: Dass nicht immer alles verfügbar ist und die Öffnungszeiten kürzer sind, hat mich anfangs noch gestört – nun merke ich, es macht auch genügsamer und entspannter. Die Klamotten, die ich in diesem Jahr nicht gekauft habe, weil ich auf der Insel nicht fündig wurde? Vermisse ich bisher nicht; gerade beim Packen der Umzugskartons bin um jedes Teil weniger froh. Die Möbel, die ich anfangs zu brauchen glaubte? In der Wohnung hat es mir das Jahr über an nichts gefehlt.

Ansonsten nehme ich Momente mit, an die ich mich noch lange erinnern werde: Als ich mir Peppa zulegte und sie mit auf die Fähre in ihre neue Heimat nahm, Sonnenuntergänge mit Freunden, das tägliche Eisbad im Meer während des Winters, das Nacht-Bad im Meer, als Meeresleuchten und Sternschnuppennacht zugleich war.

Zu guter Letzt möchte ich euch, den Lesern meines Blogs, danken. Schön, dass ihr mich während meines Insel-Jahres begleitet habt, danke für all eure lieben Nachrichten. Ich hoffe, dass meine Texte Anregung und Inspiration für den nächsten Urlaub waren – oder aber das Meerweh zwischen den Inselbesuchen stillen konnten. Ich wünsche euch noch zahlreiche wunderschöne Urlaube und unzählige Glücksmomente auf eurer Insel!

Wir sehen uns auf Norderney!

Eure Hanna

Freizeitstress

Seit Wochen erreicht mich immer wieder die gleiche Frage aus meinem Bekanntenkreis, aber auch von Norderneyfans bei Instagram: Ist es aktuell nicht total langweilig auf der Insel?

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Langeweile? Fehlanzeige, seit ich täglich Peppa um die Insel ziehe.

Dabei gab es in den vergangenen Wochen hier die gleichen Beschäftigungsmöglichkeiten wie an allen anderen Orten: Spaziergänge, Essen, Sport, Netflix, Haushalt. Ein klein bisschen aufregender dürfte es hier vielleicht sogar gewesen sein: Strandspaziergänge auf Norderney finde ich nach wie vor spannender als Feldwegspaziergänge daheim und: Wer 3x täglich Sand in die Wohnung trägt, hat auch entsprechend mehr im Haushalt zu tun.

Wenn ich auf mein Handy schaue, dann werden mir folgende Zahlen angezeigt: 247 und 118. Zweihundertsiebenundvierzig Tage bin ich schon auf der Insel, einhundertachtzehn habe ich nur noch vor mir – keine vier Monate mehr.
Auch wenn dieses Jahr alle Großveranstaltungen wie White Sands, Filmfestival, Summertime etc für mich ausfallen werden: Ich habe noch ziemlich viel vor und frage mich jetzt schon, wie ich das alles schaffen – und dann auch noch so etwas wie Zukunftsplanung betreiben soll. Wenn man eine gute Zeit hat und viel Schönes genießt, dann fällt es schwer, sich damit zu beschäftigen, welcher „richtige“ Job ab dem Herbst ausgeübt werden soll.

Bis ich die Insel verlasse stehen noch einige Besuche von Freunden und Familie an, außerdem will ich am liebsten Kitesurfen, Windsurfen und Wingfoilen lernen, einen der Ausflüge zu den Nachbarinseln machen, ich überlege, mir ein StandUp-Paddleboard zu kaufen und habe gerade wieder begonnen, Tennis zu spielen.  Ich will einmal bei Sonnenuntergang am Strand entlangreiten, eine Bootstour machen, endlich einmal auf den Leuchtturm gehen (der seit meiner Ankunft geschlossen ist), am liebsten auch einmal Norderney aus der Luft sehen und eigentlich stehen auch noch ziemlich viele Restaurants auf meiner „To-Eat-Liste“. Im September, also zu Beginn meines Inselbloggerjahres, dachte ich noch, dass ich alles, was es auf der Insel zu tun gibt im Nu abgehakt haben werde – und dann den Rest des Jahres wenig zu tun haben würde. Jetzt sehe ich etwas die Zeit davonrennen und merke: Die Möglichkeiten, sich seine Zeit auf Norderney zu vertreiben, sind mit Sicherheit nicht unbegrenzt – aber doch nicht direkt überschaubar.

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Auch die Surfschule hat endlich wieder geöffnet!

Ich leide aktuell also etwas unter dem Luxusproblem Freizeitstress – und ganz nebenbei geht es es aktuell wieder ordentlich los auf der Insel. Straßen und Strände füllen sich, Restaurants und Cafés haben wieder geöffnet, es ist wieder Leben auf Norderney! Die immer wiederkehrende Frage kann ich also in jeglicher Hinsicht verneinen: Nein, langweilig ist es auf Norderney nicht.

„Bekanntmachung!“

Bernd Krüger, Ausrufer Norderney, InselbloggerFußgängerzone Norderney: Der Klang einer Glocke hallt durch die Straßen, von weitem sieht man erst den royalblauen Umhang, dann die rote Mütze mit dem Aufdruck „Ausrufer“, geziert von unzähligen Ansteckern aus aller Welt, das blau-weiß-gestreifte Fischerhemd und schließlich das wohl meistfotografierte Gesicht Norderneys – jeder, der einmal nach Norderney kommt, lernt ihn kennen: Bernd Krüger, den Ausrufer der Nordseeinsel.

Während ich in menschenleerer Natur glücklich und zufrieden bin, empfinde ich Fußgängerzonen und Städte als äußerst geeignete Orte für etwas Miesepetrigkeit und passive Aggressivität.
Damit habe ich mich für den Beruf des Ausrufers bereits disqualifiziert – zumindest geht Bernd seiner Tätigkeit in den Straßen Norderneys voller Begeisterung nach und hat für jeden Passanten ein offenes Ohr, ein Lächeln, freundliche Worte und für die Kleinen meist eine Tüte Gummibärchen.

Der Beruf des Ausrufers hat eine lange Tradition – und eigentlich gibt es ihn heute kaum noch. Früher verkündeten Ausrufer in jeder Stadt an festgelegten Punkten wichtige Bekanntmachungen – und die Einwohner versammelten sich dazu. Mit der Zunahme an Informationsquellen, Zeitung, Radio und Social Media, ging die Zahl der Ausrufer stetig zurück: Wer geht schon noch zu einer festen Zeit in die Stadt, um Dinge zu erfahren, wenn die Zeitung ganz bequem vom Sofa aus gelesen werden kann?

Bernd Krüger, Ausrufer Norderney, InselbloggerNorderney – allen voran Kurdirektor Loth – wollte zurück zu dieser Tradition – und deshalb gibt es mit Bernd seit 2008 wieder einen Ausrufer auf der Insel, der Stadtführungen macht, Gästen Rede und Antwort steht und Norderney auch auf Messen vertritt. Auch andere Orte halten an der Tradition des Ausrufers fest – die Deutsche Ausrufergilde trifft sich einmal jährlich und veranstaltet alle drei Jahre die Deutsche Ausrufermeisterschaft.

Auch wenn Bernd Krüger Norderney wie seine Westentasche kennt: Ur-Norderneyer bzw. Insulaner ist er nicht. Dennoch zog es den gebürtigen Hamelner schon als Kind immer wieder nach Norderney – nicht für einen entspannten Urlaub, sondern zur Kur.  1964, mit 15 Jahren, zog Bernd dann auf die Nordseeinsel, begann eine kaufmännische Lehre und arbeitete bis 2008 im Bürgeramt. Als ihm bei Renteneintritt der Ausrufer-Job angeboten wurde, musste Bernd keine Sekunde überlegen – er sagte direkt zu.

Ausrufer Bernd Krüger, Norderney, InselbloggerSeit elf Jahren ist Bernd jetzt als Ausrufer auf Norderney unterwegs, jeweils von Ostern bis zum Ende der Herbstferien – und er liebt seinen Job, die Begegnungen mit Reisenden und die vielen interessanten Gespräche.
Doch auch während der freien Wintermonate wird Bernd nicht langweilig: Erst muss sein Garten winterfest gemacht und die über 80 Gartenzwerge ins Warme gebracht werden und dann stehen nicht nur Urlaube, sondern auch zahlreiche Termine als Nikolaus und Weihnachtsmann auf dem Plan.
Zwei Urlaubsziele haben sich bei Bernd bewährt: das portugiesische Blumen- und Wanderparadies Madeira und Mittenwald in Oberbayern. Vielleicht, weil diese Orte das mitbringen, was Bernd auf Norderney hin und wieder vermisst: Wald und Berge, wie in seiner Heimat, dem Weserbergland.

Sein ganz persönliches Blumenparadies hat Bernd im eigenen Kleingarten geschaffen, der für Bernd vieles ist: Lieblingsplatz auf der Insel, Ruhepol und Ort, an dem er Freunde und Stammgäste, die zu Freunden geworden sind, empfängt. Heute zum Beispiel kommt ihn noch Familie Strunk aus Olfen im Kleingarten besuchen. Auch die Familien Metzger & Hesse aus Hameln oder Niese aus Bielefeld sind während ihrer Besuche gern bei ihm zu Gast.

Bernd Krüger, Ausrufer Norderney, InselbloggerBernd liebt das Leben auf Norderney: „Manchmal gehe ich ins Bett und frage mich: ‚War der Tag jetzt Traum oder Realität?‘, so ist Norderney für mich“. Fremd hat Bernd sich auf der Insel nie gefühlt, er wurde von Beginn an herzlich aufgenommen und hat schnell den „Zugezogenen“-Status abgelegt. Und auch der Winter macht ihm nichts aus: Zwar mag Bernd den Sommer lieber, er freut sich aber immer besonders auf eins in der kalten Jahreszeit: Grünkohl.

Am Ende unseres Gesprächs gibt es eine Einladung zum Kaffee im Kleingarten und eine Autogrammkarte für mich. Und tatsächlich kommen auch einige andere Urlauber vorbei, die Fotos von ihm machen oder Autogramme haben wollen – Ein echter Promi, hier auf Norderney.

meeresleuchten im bade:haus

Badehaus Norderney, Inselblogger

Schon von meinem letzten Besuch im Bade:haus Norderney kehrte ich begeistert – und entspannt – zurück. Gestern ging ich dann zum „Meeresleuchten“; einem Event im Badehaus, das mir schon mehrfach von meinen Kollegen und allen zwei Freundinnen auf der Insel empfohlen wurde. Der normale Betrieb findet während des Events nicht statt; alle Gäste der Veranstaltung können die besonders lange Öffnungszeit bis 00.30 genießen.

Warmes Kerzenlicht von den Kerzen am Beckenrand und den Kronleuchtern überm Wasser, sanfte Live-Klaviermusik und eine überschaubare Besucherzahl schaffen eine durch und durch behagliche Atmosphäre im größten Thalassobad Europas.

In der Lounge gibt es ein Willkommensgetränk, es können aber auch weitere Getränke sowie kleine Gerichte erworben werden. Von der Empore aus kann bei Essen und Trinken das Treiben im Bad beobachtet oder das Feuer im Kamin genossen werden. Ob im Außenbad oder auf der Terrasse nach einem Saunagang: In warmes Wasser oder den Bademantel gehüllt erscheint der Dauernieselregen und Wind fast angenehm erfrischend und wohltuend.

Neben außergewöhnlichen Saunaaufgüssen gibt es für jeden Gast auch eine gratis Anwendung. Nach dem Meersalz-Sanddorn-Peeling im Dampfbad fühlte sich meine Haut wie die sprichwörtliche Haut eines Neugeborenen an. Gut, der Effekt hält nicht ewig; heute fühle ich mich wieder an wie 25.

Meeresleuchten Badehaus, InselbloggerZwischen den Saunagängen oder Bädern wurde Norderneyer Schinken und Meersalzschokolade gereicht; nach einigen Aufgüssen gab es Sekt, Kekse und andere Köstlichkeiten.
Natürlich wird das Meeresleuchten vor allem von Pärchen oder guten Freundinnen wahrgenommen. Große Gruppen oder „Alleinreisende“ (außer mir) habe ich nicht gesehen. Für gute Unterhaltung in den Ruhephasen hatte ich mir deshalb wohlweislich ein Buch mitgenommen.

Auch wenn der Eintritt von 36€ erstmal nicht laut „Schnäppchen“ ruft – der Abend ist es definitiv wert. Beim Meeresleuchten kommen gleichermaßen Körper und Geist zur Ruhe. Das nächste Meeresleuchten im Badehaus findet am 8.11 statt. Voranmeldung ist gewünscht.

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Cocktailschmiede (4)
WhiskyPlaza
Das WhiskyPlaza ist vielen wahrscheinlich noch als Cocktailschmiede bekannt. Super gemütliches Ambiente, stilvolle Einrichtung, warmes Licht – ein Ort zum Wohlfühlen. Die Cocktailkarte ist extrem umfangreich und man findet gleich mehrere Drinks, die man probieren möchte. Problem dabei: Die Cocktails kosten einen guten Schein. Angesichts des großartigen Geschmacks zwar angemessen, dennoch bin ich nach dem ersten Cocktail (der wirklich, wirklich gut war) auf Kilkenny umgestiegen – schmeckt auch!

Riffkieker NorderneyRiffkieker
Im Riffkieker war ich bisher zweimal. Wie von vielen Restaurants aus kann man auch hier den Blick auf den Strand und das Meer genießen. Bei leichtem Schietwetter lässt es sich auch im überdachten Außenbereich gut aushalten, wenns draußen richtig eklig wird, ist es im Innenbereich umso gemütlicher. Beim ersten Mal gabs Milchreis, denn: Milchreis geht immer. Warm, Kindheit, Lecker. Gut, so richtig „mit Liebe selbst gekocht und stetig umgerührt“ hat die Schüssel jetzt nicht gerufen, zufrieden war ich aber trotzdem. Der Service: Aufmerksam, freundlich und als es dann doch windiger wurde, wurde mir ungefragt eine Decke gebracht.
Auch der Fisch mit Bratkartoffeln und Salat war lecker, kam als reichliche Portion und ist preislich – vor allem für die Lage – völlig in Ordnung.

Kaffeegenießerei Norderney Kaffeegeniesserei
Es mag den Anschein erwecken, als würde ich meine Tage nur in den Cafés Norderneys verbringen. Aber he – Ich habe keinen Backofen in meiner Wohnung und Kaffee und Kuchen sind einfach immer eine gute Idee. Eine wirklich gute Idee ist ein Kaffee von der Kaffeegeniesserei. Großartiger Kaffee, freundlicher Service, eine umfangreiche Kuchenauswahl und ziemliche große Kuchenstücke – wenn man dann noch einen Platz in der Sonne erwischt, kann der Tag kaum besser werden.

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Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen der Yachthafen: Im alten Bootshaus lässt sich zu jeder Seite hin ein schöner Ausblick genießen. Die verschiedenen Räume sind mal stylisch-modern, mal gemütlich eingerichtet. Ich war an einem grauen, windigen Tag im neysPLACE – mit Blick aufs raue Meer haben Heidelbeerkuchen und Kaffee gleich noch besser geschmeckt. Ich hatte zwar meinen Laptop dabei, so richtig produktiv wurde ich aber nicht – sobald mehrere Leute im Raum sind, kann es hier doch etwas laut werden.

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Das Friedrich Norderney auf der Friedrichstraße wurde mir schon mehrfach empfohlen – ob zum Frühstück, auf einen Kaffee oder zum Abendessen: Es soll immer lecker sein. Klar, bei mir muss ein Restaurant zuerst den Kuchen-Test bestehen. Und was soll ich sagen – das Friedrich hat bestanden. Sowohl drinnen als auch draußen kann supergemütlich gesessen werden und (Achtung!) der Schokokuchen war noch warm. Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Ihr wisst, dass das ein Traum ist.

Cafe Extrablatt
Im Café Extrablatt war ich zweimal: Abends für Cocktails, morgens zum Frühstücksbuffet. Zum Café Extrablatt muss ich eigentlich kaum was sagen, schließlich ist es in jeder Stadt von der Einrichtung über die Speisekarte hin zur Qualität nahezu identisch.
Plus: Große Auswahl am Buffet, viele &freundliche Kellner, günstige Preise
Minus: Extrem eng gestellte Tische & Lautstärke, Cocktails für unseren Geschmack viel zu süß

Kings Club
Die Bar von „Tante Jens“ ist bekannt, beliebt und enormer Urlaubermagnet. Entsprechend war der Kings Club auch gut gefüllt, während die Bars in der Nachbarschaft stark nach der letzten Runde für den Abend aussahen.  Die Bar: plüschig, bunt, bunte Lichter, Spiegelwände. Die Gäste (die ganz eventuell 10 Stunden vor uns mit dem Trinken angefangen hatten) hatten großen Spaß und nutzen minimalen Platz für maximale Tanzeinlagen.
Plus: Gute Stimmung, besondere Einrichtung
Minus: 5,50€ für 0,4 l Bier lassen mich augenblicklich undurstig werden

Weisse Düne
In der Weissen Düne war ich kürzlich schon einmal. Auch beim zweiten Mal schmeckt das Essen. Für mich aber noch viel wichtiger: Der ausgesprochen aufmerksame und freundliche Service. Müsste ich Stand Jetzt ein Restaurant auf Norderney in Sachen Service hervorheben, so wäre es definitiv die Weisse Düne!

Surfcafé
Das Surfcafé kann nicht nur gutes Frühstück, sondern auch eine super leckere Erbsensuppe. Ich habs statt Kaffee dieses Mal mit Milchkaffee probiert, aber auch der hat mich nicht wirklich abgeholt. Nächstes Mal dann eben Bier. 😉

ostende, die zweite

Von meiner ersten Wanderung zum Wrack bin ich ein Stück weit schlauer zurückgekehrt: Dieses Mal wusste ich, wie viel Zeit die Tour in etwa beanspruchen würde, startete bei schönstem Sonnenschein, mit Schnitten in der Tupperdose und einem Müllsack im Gepäck, damit ich den Müll vom Strand nicht wieder in meinen Schuhen sammeln muss.

Drachensteigen am Nordstrand auf dem Weg zum Leuchtturm

Das Schlechte an gutem Wetter: Jeder mag es. Entsprechend voll waren die Radwege auf dem Weg in den Inselosten und ich fragte mich, wo man die eingebaute Vorfahrt erwerben kann, in die augenscheinlich jeder außer mir investiert hatte. Ja, auf einer Insel, am Meer und inmitten der frischen Seeluft fühlt man sich gerne etwas freier. Dennoch: Auch hier bestehen die gängigen Verkehrsregeln. Der Slogan „Meine Zeit. Meine Insel“ wird von einigen nicht nur emotional betrachtet, sondern als Anlass zum Besitzanspruch verstanden. Let me tell you a secret: Man ist als Gast zwar schon irgendwie König, die Insel geht jedoch mitnichten direkt mit Anreise in den eigenen Besitz über.

Nationalpark bei Sonnenschein, endlich!

Im Nationalpark merkte man zum Glück  recht wenig davon, dass vergleichsweise viel los war. Obwohl statt 5 Rädern dieses Mal über 70 Räder vorm Nationalparkhaus standen, war ich dennoch einen Großteil der Zeit allein unterwegs. 
Bei Sonnenschein war der Nationalpark tatsächlich nochmal deutlich schöner als bei grauem Himmel. Die Wanderwege glichen durch die vergangenen Regentage teils eher Flüssen und ich beneidete die Frauen, die ihren Freund kurzerhand als Packesel nutzen konnten, um über das Wasser zu gelangen.
Ich weiß nicht, ob es am Sonnenschein lag oder ob der Sturm der letzten Woche den Müll vom Strand in die Mitte des Nationalparks getragen hatte, auf jeden Fall habe ich dieses Mal schon auf dem Hinweg einiges an Müll entdeckt.  Natürlich ist Norderney deutlich sauberer als die meisten anderen Orte, an denen wir unsere Urlaube verbringen und es wird auch viel Geld in die Reinigung der Strände investiert. Dennoch war nach nicht einmal 45 Minuten mein mitgebrachter sowie ein gefundener Müllsack bis zum Rand voll – und extrem schwer. Da meine Arme gefühlt bis zu den Knöcheln hingen, kehrte ich eine ganze Ecke vor dem Wrack wieder um und brachte meine Beute „zurück in die Zivilisation“.

Falls Du das hier jetzt also liest und dir denkst: Ach, ich schmeiße eigentlich ganz gern Müll in die Natur – bitte tu es nicht. Für alle, die nicht gern lesen, hier noch zwei Videos:

events III

Der 03.Oktober:
Überall in Deutschland wurde anlässlich des Tags der Deutschen Einheit gefeiert – oder zumindest der arbeitsfreie Tag genossen. In Norderney gab es noch zwei weitere Anlässe, zu denen sich Menschenmengen versammelten:

Offizielles Abbaden


Offizielles Abbaden NorderneyUm 15 Uhr wurde am Nordstrand ganz offiziell die diesjährige Badesaison beendet. Das Wetter war mehr als gnädig: Kaum Wind, viel Sonne, kein Regen. Da wurde der letzte Sprung ins kühle Nass fast zu einem Spaziergang. Entsprechend viele Badelustige stürzten sich in die Fluten: Etwa 120 Badende waren im Wasser, mehrere hundert Zuschauer am Strand. Diese schauten zwar gerne zu, ergriffen aber lauthals die Flucht, sobald die Wellen das Wasser etwas höher an den Strand trieben und sie Gefahr liefen, nasse Füße zu bekommen.
Zwar waren schon einige Schwimmer vor dem offiziellen Start im Wasser, die große Menge wartete jedoch die kurze Ansprache mit Gedicht sowie das Hornsignal ab, bevor sie in die Fluten zog.

„Das Meer, mal still, mal wild.
Die Luft, mal kalt, mal mild.
Den Abschied von diesem
lassen wir uns nicht vermiesen.“

IMG_20191003_145443Die Stimmung war sowohl bei den Schaulustigen als auch bei den Schwimmern ausgelassen – und da das Wetter so gut war, wurde den Badenden auch besonders viel Zeit im Wasser gegeben, bis das Event mit einem dreifachen Hornsignal beendet wurde.
Angebadet wird dann wieder am 01.01.2020 – da werde ich höchstwahrscheinlich sehnsuchtsvoll an die 15 Grad Wassertemperatur vom 03.10 zurückdenken.



Jubiläumsball 222 Jahre Seebad


Konversationshaus, Jubiläum Norderney, Ball Norderney,Am 3. Oktober 1797, also vor 222 Jahren, wurde Norderney offiziell zum Seebad ernannt. Das ganze Jahr 2019 über wurde deshalb schon gefeiert – mit besonderen Angeboten, vielen Veranstaltungen und der Zahl 222 präsent auf der gesamten Insel.
Am Abend des 3.10 wurde der Jubiläumsabend dann mit einem Ball zelebriert – wieder eine Veranstaltung, bei der sich mein Kleiderschrank als unbrauchbar erwies. Danke, World Wide Web, dass es dich gibt!
Nach dem Sektempfang wurden Reden gehalten – alle interessant und wichtig, bei manchen würde ich als prägnantestes Merkmal jedoch „lang“ herausstellen. Etwas skurril, auch wenn es mit Sicherheit schöne Bilder gibt: Während der Reden flog immer wieder eine Drohne über die Köpfe der Gäste hinweg – und machte dabei ordentlich Wind. Gut, dass ich außer „Haare offen“ und „Zopf“ keinerlei Frisuren im Repertoire habe; so konnte auch keine Frisur zerstört werden.

Jubiläumsabend, Ball Norderney, 222 Jahre

© Joachim Trettin

Im Anschluss präsentierte „The Cast“ einen Ausschnitt aus ihrem Programm. The Cast, auch „die Rockstars der Oper“ genannt, ist eine junge, international besetzte Opernband, die sich auf die Fahne geschrieben hat, Oper unterhaltsam, spaßig, mitreißend und alles andere als steif zu gestalten. Nennt mich einen Kulturlegastheniker, aber auch wenn ich eindeutig erkenne, dass bei Opernsängern eine großartige Stimmgewalt auf der Bühne zugegen ist: Ein wirklich Opernfan bin ich einfach (noch) nicht. Schuld an meiner mangelnden Begeisterung könnte auch mein Zustand gewesen sein: Ich war hangry. Zu meinem Glück wurden bald die Pforten geöffnet: Es gab Essen.
Das Konzept glich dem einer Markthalle: Verschiedene Restaurants und Cafés Norderneys hatten Stände aufgebaut und man konnte sich aussuchen, worauf man am meisten Lust hatte. Das Essen: super lecker – und für mich von Vorteil, da ich so direkt noch einige Restaurants finden konnte, denen ich in naher Zukunft mal einen Besuch abstatten möchte.
Im Saal spielte ein Symphonieorchester, es wurde getanzt und: Meine Herren, können die Norderneyer trinken. Danke allen, die diesen Abend organisiert haben, Hut ab!


„Verflixte Klassik“ – Zamoscz Symphonieorchester und Felix Reuter


Symphonieorchester, Norderney Konzert
Zwei Tage später hatte ich im Conversationshaus die Gelegenheit, dem Symphonieorchester von Donnerstag nochmals zuzuhören – beim Konzert „Verflixte Klassik“ mit Felix Reuter.
Felix Reuter zeigte als Pianist, Entertainer und Musikkomödiant, dass Klassik nicht verstaubt sein muss. Reagierte das Publikum anfangs noch verhalten auf seine Fragen, gab es irgendwann immer mehr Zwischenrufe und Mitratende. Er improvisiert, unterhält, erklärt, reißt mit und – macht gemeinsam mit dem Orchester großartige Musik.

Eventuell bin ich in Bezug auf Kultur doch noch nicht völlig verloren, denn: Im Gegensatz zur Oper finde ich Orchester großartig. Ich habe lange selber Geige gespielt und bewundere deshalb noch mehr, wenn Andere das Instrument tatsächlich beherrschen.

Norderney Konzerte,Worüber alle Künstler froh sein können: Dass es nicht nur Zuschauer wie mich gibt. Egal ob im Theater, bei einem Vortrag oder einem Konzert: Ich setze mich auf meinen Platz und bin ab dem Moment an für 1,2 oder 3 Stunden ruhig. Natürlich klatsche ich – und zum Abschluss auch gerne so, dass ich am Ende gefühlt eher glühende Stumpen denn Hände habe – aber ich rufe nicht rein, rätsele nicht mit, lache nicht laut. Wenn ich an einem kulturellen Ereignis teilnehme, genieße ich einfach nur. Das ist natürlich schwierig, wenn das Programm auf das Mitwirken des Publikums angewiesen ist. Danke also an alle, die für mich „mitgemacht“ haben.

Der Abend war rund: Von „ganz klassischer Klassikmusik“, die für Gänsehaut sorgt, zu unterhaltsamen Jazzstücken oder Mitsing-Songs war alles dabei. Das Orchester ist noch bis Ende Oktober auf Norderney und bietet unterschiedlichste Konzerte für Jung und Alt an.

events II

Norderney, Herbstanfang, Bank, Promenade
Irgendwie scheinen Norderney und ich aneinander vorbeikommuniziert zu haben. Ich hatte einen goldenen Herbst bestellt; Norderney liefert einen stürmischen Herbstanfang. Das Problem bei der Kombination aus Regen und Wind: Man will den Regen möglichst schnell verlassen, wird aber durch Windböen im Tempo gedrosselt und kann sich nur in Zeitlupe an trockenere Orte flüchten.
Mit Regenhose und Cape ausgestattet kam ich zwar immer noch langsam, aber zumindest trocken zu meinen dieswöchigen Zielen:



Zumba

Wer mich kennt – oder einfach mal auf einer Party beobachtet hat, der weiß: Ich tanze nicht. Ich kann an der Bar stehen und halbwegs rhythmisch mit dem Fuß auftippen, aber damit ist mein Tanz-Repertoire auch schon weitestgehend erschöpft.
In froher Hoffnung, dass sich vielleicht etwas daran geändert hat – und weil ich ohnehin das Sportangebot des TuS Norderney e.V. testen wollte – bin ich am Dienstag zum Zumba gegangen.
Ich merke schnell, dass sich nicht viel getan hat: Der Übertragungsdauer von Auge zu Gehirn zu Körper geschuldet hänge ich meist einige Sekunden hinterher; meine Mutter dürfte meine fehlerhafte Arm-Bein-Koordination als Erzieherin höchstwahrscheinlich mit Sorge betrachten. Gut, dass sich mein Zumba-Können nicht auf eine mögliche Einschulung auswirkt.
Spaß hat es dennoch gemacht, Sport ist es auch: Vielleicht bleibe ich dabei!



Bademuseum NorderneyBademuseum

Heute Abend stand ein Vortrag im Bademuseum am Weststrand auf dem Plan: „Berühmte Gäste: Von Bismarck bis Bülow, von Heine bis Humboldt“. Ich muss sagen, dass ich mir nicht besonders viel von dem Abend erhofft hatte. Ob Humboldt oder Ed Sheeran ist mir eigentlich egal – ein Vortrag darüber, wer mal wo auf der Insel war und was er da gemacht hat – das kann ja nur trocken werden; so meine Erwartungshaltung.
Elise Terfehr, eine ehemalige Lehrerin, schaffte es aber, den Vortrag durch Anekdoten aus dem Leben der berühmten Gäste nicht nur interessant und informativ, sondern vor allem auch unterhaltsam zu gestalten. Für Frau Terfehrs Art zu erzählen und die Tatsache, dass auf jede Zwischenfrage geantwortet werden konnte: Meinen vollsten Respekt.

Am nachhaltigsten beeindruckt hat mich aber Heinrich Heine. Den Mann, von dem ich dachte, dass er einer der größten Romantiker aller Zeiten war, habe ich heute Abend völlig neu kennengelernt. Als einen bissigen, ja zynischen Dichter und Denker. Über die Norderneyerinnen schrieb er nämlich:
„Die Tugend der Insulanerinnen wird durch ihre Häßlichkeit, und gar besonders durch ihren Fischgeruch, der mir wenigstens unerträglich war, vorderhand geschützt.“ Liebe Norderneyerinnen, ich möchte euch beruhigen: Ihr seid mir bisher weder durch übermäßige Hässlichkeit noch durch unerträglichen Fischgeruch aufgefallen. Ich finde euch tatsächlich völlig in Ordnung!

Noch ein kleiner Auszug aus seinen Texten, weil mich sein Zynismus schlicht tief im Inneren berührt hat:
„ […] Tee trinken, der sich von gekochtem Seewasser nur durch den Namen unterscheidet, und eine Sprache schwatzen, wovon kaum begreiflich scheint, wie es ihnen selber möglich ist, sie zu verstehen. […]“



Badehaus Norderney, Inselblogger NorderneyBade:haus

Europas größtes Thalassohaus – und ich war erst jetzt dort: Im bade:haus norderney. Der gesamte Montag war dank Sturmtief Mortimer wettertechnisch relativ bescheiden, entsprechend hatte ich mich innerlich auf einen großen Gästeansturm im Badehaus eingestellt. Aber: Zumindest in der Wasserebene war die Gästeanzahl überschaubar. Perfekt, wenn man richtig entspannen will, denn: Zwischen den Abenden, an denen ich mit meinen Geschwistern zusammen in der Badewanne saß, und diesem Montagabend sind gut zwei Jahrzehnte vergangen. Ich muss sagen, dass ich dieses Mehr an Platz über die Jahre hinweg immer als Gewinn betrachtet habe und es deshalb auch in öffentlichen Badeanstalten gerne beibehalte.Im Badehaus gibt es viele Becken, die etwas kleiner sind – umso besser, wenn man diese Becken für sich haben kann, statt versehentlich mit den Füßen eines Fremden in Kontakt zu kommen.

Bei meinem ersten Besuch war ich nur in der Wasserebene – erstens hatte ich nicht allzu viel Zeit im Gepäck, zweitens finde ich Saunen einfach..sehr warm. Trotzdem werde ich auch die Feuerebene einmal austesten – und falls mir langweilig werden sollte, zu den Rutschen ins Familien-Thalassobad wechseln. Die Räumlichkeiten, die ich bisher gesehen habe, sind auf jeden Fall sehr schön gestaltet, die abwechslungsreichen Becken sind jeweils mit einer Infotafel zu Wassertemperatur- und tiefe versehen und die schlafenden Gäste auf den Liegen waren Beweis genug dafür, dass das Badehaus der optimale Ort zur Entspannung ist.

smakelk eten!

Wenn ich ganz ehrlich bin: Durch gutes Wetter hat Norderney in der letzten Woche nicht wirklich bei mir punkten können. Gut, dass es so viele Cafés und Restaurants gibt, in die man sich bei Regen flüchten kann!

Weisse Düne, Café Norderney

Weisse Düne
Einen guten Spaziergang (oder ein paar Radminuten) vom Zentrum entfernt, zwischen Dünen und Strand, liegt das Restaurant „Weisse Düne“ mit angeschlossener Boutique.
Der Weg lohnt sich, denn: Das Restaurant ist schön gelegen, es gibt zahlreiche Sitzgelegenheiten – drinnen und draußen – und sowohl Restaurant als auch Boutique wurden mit Liebe zum Detail eingerichtet. Die Mädels im Service sind super aufmerksam, freundlich und fix unterwegs, der Mandelkuchen: lecker!
Auch die anderen Gerichte auf der Karte scheinen zu überzeugen: Der Laden ist fast immer sehr gut besucht.

Surfcafé Norderney, Café Norderney, Restaurant Norderney

Surfcafe
Der frühe Vogel fängt den Wurm – oder eben noch einen Platz im beliebten Surfcafé. Das Frühstück kann man sich ganz individuell mit Ankreuz-Zettel zusammenstellen, sowohl Essen als auch Getränke wurden schnell gebracht. Den Kaffee würde ich nicht in mein persönliches Top-10-Kaffee-Ranking einfügen, das Frühstück hat aber sehr gut – und mit Blick aufs Meer direkt noch besser geschmeckt.

Marienhöhe Norderney, Café Norderney

Marienhöhe
Mit der schönste Ausblick bei Kaffee&Kuchen, Frühstück oder Abendessen kann auf Norderney wohl von der Marienhöhe aus genossen werden. Wer einen Platz auf der Terrasse oder am Fenster ergattert, dürfte es in der Regel nicht besonders eilig haben, das Restaurant wieder zu verlassen. Zuvorkommender Service, richtig leckerer Kaffee und ein großartiges Angebot runden einen Besuch in der Marienhöhe ab!

Dinos Pizza, Pizza Norderney, Pizzeria Norderney

Dinos Pizza
Die kleine Pizzeria mitten in der Stadt war nicht nur mein Ziel, als ich noch spät auf Essenssuche war, sondern auch das vieler Partygänger, die entweder eine Stärkung für zwischendurch oder einen Snack für den Nachhauseweg brauchten.
Die Jungs hinterm Tresen sorgten nebst Verpflegung dafür, dass andere Gäste nicht unfreiwillig in den Genuss von Schlagergesängen kommen – das alles freundlich und mit Witz. Die Pizza war lecker und preiswert – und ich zu hungrig, als dass ich schon vorm Essen ein Foto hätte machen können.

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Fischwerk
Das Restaurant und Bistro in der Bäckerstraße überzeugt durch schöne, gemütliche Einrichtung sowie den Anspruch, möglichst viele regionale und saisonale Produkte zu verarbeiten. Aufmerksamkeit und Freundlichkeit habe ich im Service etwas vermisst; das Essen war zwar völlig in Ordnung, ich hatte aber angesichts des Preises und der Bewertungen online noch deutlich „mehr“ erwartet.

ich geh mit mir, wohin ich will

Auch bis ans Ende dieser Welt
Am Meer, am Strand wo Sonne scheint es nieselt
Will ich mit mir alleine sein

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Nach 1,5 Wochen endlich das, was ich schon ab Tag 1 machen wollte: Eine Wanderung zum Ostende. Extra früh aufgestanden, um zeitig loszukönnen, Regenradar gecheckt –  sieht in Ordnung aus. Rucksack aufgesetzt und: Es regnet.
Da kann ich natürlich nicht raus – das geht de facto einfach nicht, wenn man aus Zucker ist.  Natürlich gehört theoretisch Schietwetter zum Nordsee-Erlebnis dazu, aber praktisch ist es mir doch lieber, wenn ich erst am Ende durchgenässt bin als schon nach den ersten zwanzig Metern.
Also brachte ich meinen Balg noch einmal kurz in die Waagerechte und unter meine Kuscheldecke; aufwärmen soll ja wichtig sein vorm Sport.

Deich, Norderney,

Mit dem Rad ging es größtenteils auf dem Deich bis zum letzten Parkplatz der Insel – ab dort gilt dann absolutes Drahteselverbot. Vor Ort steht eine Schutzhütte, an der man sich mit Infomaterial und Karten zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer eindecken – oder eben Schutz vor Wetter suchen kann. An der Hütte waren zwar anfangs noch einige andere Wanderer, da wir aber unterschiedliche Wege einschlugen, war ich fast die ganze Zeit über allein. Ruhe, Natur und fast freundliches Wetter – besser geht’s kaum.

Nationalpark Wattenmeer, Wanderweg

Dem Wetter der vorherigen Tage geschuldet musste ich immer wieder über kleinere und größere Pfützen springen und verschätzte mich – trotz des Versuchs, vorab die Sprungkurve berechnen – immer wieder; meine Schuhe befinden sich noch immer im Trockenprozess.
Die Orientierung im Nationalpark ist dank zahlreicher Schilder und bunt-markierter Holzpfosten mehr als einfach. Ich hätte mir aber zumindest an den Wegweisern Angaben zur ungefähren Gehzeit gewünscht. Meiner Selbstüberschätzung und Streckenunterschätzung geschuldet brauchte ich deutlich länger als gedacht: Aus „in zwei Stunden bin ich durch mit dem Ding“ wurde „Ah, ich bin immer noch nicht da“. Insgesamt habe ich etwa 3,5 Stunden gebraucht.

ostende norderney

Aber: Es lohnt sich. Also nicht nur für das Ziel, sondern auch für den Weg. Klingt wie ein Wandtattoo-Spruch, ist aber wahr. Die Pflanzen, der Untergrund und die Ausblicke verändern sich immer wieder, was ich bei der Größe des Nationalparks nicht zwingend erwartet hätte. Es gibt auch eine Bake, von der man eine gute Aussicht genießen kann.

Wrack Ostende, Wrack Norderney, Schiffswrack

Am Wrack angekommen war ich immer noch völlig allein unterwegs – friedlicher kann ein Strand kaum sein.
Zurück zum Parkplatz ging es dann auch immer der Nase nach am Strand entlang. Oma sagt immer, dass ein Strandspaziergang das wohl Schönste und Beste ist, was es so gibt. Ich kann ihr nur bedingt zustimmen; ich finde Strandspaziergänge in erster Linie anstrengend. Schön ist auch nur das Gefühl, nicht die Art der Fortbewegung. Zwei Stunden lang schien eine Verwandtschaft zu Pinguinen nicht unwahrscheinlich.

Strand Norderney, Nationalpark

Was ich auf dem Rückweg verfluche: Den Leuchtturm. Sobald ich ihn sehen konnte, wähnte ich nämlich das Ende des Spaziergangs in unmittelbarer Nähe. Aber das eben 1,5 Stunden lang.
Gut, mein Fehler. Denn schließlich ist das der Witz an Leuchttürmen – dass man sie von weitem sehen kann.
Die Tour werde ich auf jeden Fall noch einige Male machen; das nächste Mal dann gern bei Sonne und mit Snacks im Rucksack.