kurzurlaub auf norderney

IMG_20191020_102801Sonntagmorgen, 10.30 Uhr. Ich bin ausgeschlafen, habe gefrühstückt und sitze auf dem Rad Richtung Meer. Die Farbe Grau zeigt sich am Himmel in all ihren Facetten. Ein grauer Herbsttag, an dem man entweder dick einpackt einen langen Spaziergang mit einer Thermoskanne voll heißem Tee macht – oder die Bedeutung des Wortes „Entspannung“ im Spa des Insellofts neu begreift. 

Ich entscheide mich für die zweite Option und halte am Inselloft im Damenpfad, nur ein Stück weit von der grauen Nordsee entfernt.
Das Konzepthotel besteht aus vier ehemaligen Kaufmannshäusern, die mit einer einladenden Veranda verbunden sind. Die Holzveranda im Erdgeschoss führt nicht nur zur Rezeption, sondern auch zur hauseigenen Bäckerei, die bei Urlaubern und Insulanern gleichermaßen beliebt ist, ins Restaurant „Esszimmer“, ins Wein&Deli, in den Spa-Bereich und zum Designshop1837.

Gabi Steinhöfel, Managerin des Spa-Bereichs, empfängt mich und weiht mich direkt in ein großes Geheimnis ein (so fühlt es sich zumindest an – auch, wenn jeder Gast der Häuser Bescheid wissen dürfte): Zwei Hotels der Brune&Company sind unterirdisch miteinander verbunden. Gäste vom Seesteg Hotel oder dem Hotel am Meer können also ganz gemütlich im Bademantel zu einer Massage in die Räume des Spa-Bereichs kommen; ganz ohne Schietwetter, ganz ohne lästiges Umziehen und Tasche packen.

IMG_20191020_110901Gabi zeigt mir nicht nur die Verbindung zwischen den Häusern, sondern gibt mir auch einen groben Überblick über die drei Hotels. Jedes Hotel ist verschieden eingerichtet – aber immer stilvoll und mit einer Menge Wohlfühlcharakter; der klassische Hotelcharakter tritt in den Hintergrund; vor allem im Inselloft ziehen sich Offenheit und Miteinander von der Rezeption bis ins „Esszimmer“, in dem alle Gäste an einer langen Tafel speisen, durch. Auf der Dachterrasse des Hotels Seesteg befinden sich ein Rooftop-Pool und zwei Thalasso-Badewannen – Bahnen ziehen und entspannen mit Blick aufs Meer – ich schätze, das ist dieses „Living The Good Life“, von dem immer alle reden.

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Aber he! ich bin für eine Behandlung im Spa hier; und so gehen wir über die Veranda zurück ins Inselloft. Vor Beginn der Anwendung wird mir erklärt, was mich erwartet: Die „Begegnung mit der Nordsee“ fällt im Inselloft zum Glück nicht stürmisch und kalt aus, sondern kommt mit einem reinigenden Meersalzpeeling und einer stoffwechselanregenden Meeresschlickpackung einher. Da Algen und Schlick meine Haut und nicht meinen Bikini mit wertvollen Spurenelementen versorgen sollen, gibt es einen Einmal-Slip für mich; ein Anblick, der besser unter Kundin und Spa-Mitarbeiterin bleibt. Sowohl bei den Schlickpackungen als auch bei allen anderen Produkten vertraut das Team vom Inselloft-Spa auf die Pflegeprodukte von La mer, die auf reichhaltige Meereskosmetik und Anti-Aging aus der Biotechnologie setzen. Die Produkte können auch direkt im angeschlossenen Spa-Shop erworben werden.

IMG_20191020_131449Gabi macht während der Anwendung das, was ich auch beim Zahnarzt mag: Sie sagt, was sie gerade macht. Mit ruhiger, entspannender Stimme erklärt sie mir außerdem, woraus die Schlickpackung besteht und welchen Effekt die jeweiligen Schritte auf die Haut haben. Nachdem ich gepeelt, in warmen Schlick und Folie gepackt wurde, kann ich mich entscheiden, ob ich in Ruhe entspannen oder in der Zwischenzeit eine Gesichtsbehandlung wahrnehmen möchte. Ich weiß nicht, wer sich jemals gegen zweiteres entscheiden würde: Das ist, wie beim Frisör die Haare gewaschen zu bekommen – großartig. Während mein Körper also in Schlick gepackt ist, erhält mein Gesicht ein sanftes Meerespeeling und eine Massage mit Korallen-Creme-Maske.
Nach etwa 15-20 Minuten kann ich den Schlick abduschen – und bin bereit für eine Ganzkörper-Massage. Ich mag keine sanften Massagen; diese ist genau richtig. Mit jeder gelösten Verspannung werden meine Augen etwas schwerer, am Ende döse ich leicht auf der Massageliege ein.

saunaNach der Massage kann ich den Sauna- und Relaxbereich nutzen. Bademantel und Puschen liegen für mich bereit, im gesamten Bereich sind Kerzen entzündet, es herrscht wieder eine heimelige Wohlfühl-Atmosphäre, ein bisschen wie Zuhause sein – nur schöner und exklusiver. Wer jetzt hofft, die Sauna des Insellofts nutzen zu können, wenn im Dezember das Badehaus geschlossen hat, den muss ich enttäuschen: Die Sauna steht lediglich Gästen des Hauses zur Verfügung.

Ich war nie ein Fan von Saunen. Das hat sich mit meiner Ankunft auf Norderney geändert; vielleicht, weil es in den bevorstehenden, grauen Monaten die schönere Alternative zu nassgeregneten Klamotten oder Netflix-Tagen sein wird. In der Finnischen Sauna schwitzt man mit Blick auf viel Grün und die Marienhöhe.

Zwischen den Saunagängen mache ich es mir mit Tee und Wasser aus der Getränkebar und Keksen mit Suchtfaktor aus der Bäckerei im Ruhebereich gemütlich. Ich blättere in den ausliegenden Zeitungen, genieße die Stille und vergesse ein wenig, dass erst Mittag ist. Ich bin etwas müde, durch und durch wohlig-warm, entspannt und könnte den Tag für beendet erklären: Er ist schon jetzt vollkommen. 

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